Die Schlagzeile "Hirschmann-Areal: Votum für die Bebauung" erweckt den Anschein, das umstrittene Projekt sei durch den Stadtrat abgesegnet worden. Das ist nicht der Fall ! Beschlossen wurde der Erbpachtvertrag zwischen der Annaliese-Roth-Stiftung und der Kulturstiftung der Stadt Fürth, der die künftige Nutzung der Hirschmann-Villa regelt.
Der Kaufvertrag, den die WBG mit der Stiftung über das restliche Grundstück geschlossen hat, dient vorerst dazu, andere interessierte Bauträger aus dem Spiel zu nehmen. Über Details des Vertrags ist nichts bekannt, ebenso wenig über den Kaufpreis, der sich am Ende daran orientieren dürfte, ob überhaupt und in welchem Umfang gebaut werden kann und sicherlich auch daran, wie viele hochwertige Eigentumswohnungen im Park errichtet werden können.
Für jedwede Bebauung müssen jedoch erst einmal die notwendigen Voraussetzungen geschaffen werden. Es gibt bisher kein Baurecht ! Zunächst sind erst einmal die Ergebnisse der erforderlichen Gutachten (Biotop- und Artenschutz, Klimarelevanz) abzuwarten, die eine Nutzung des Geländes durchaus erheblich einschränken können. Erst danach kann die WBG die geplante Ausschreibung starten und in der Folge ein Bebauungsplanverfahren in Gang gesetzt werden, welches eine öffentliche Beteiligung verpflichtend vorsieht.
Bis zu einer endgültigen Entscheidung wird also noch viel Zeit vergehen und wir sind als Bürgerinitiative "Grünes Juwel Hirschmann-Park" zuversichtlich, bis dahin eine Mehrheit des Stadtrats von der Notwendigkeit des Erhalts der stadtteilprägenden und für die Gesunderhaltung der Menschen wichtige Grünzone überzeugen zu können.
Es ist ohnehin ausgesprochen befremdlich, dass der Rat über die Zukunft eines 20.000 qm großen grünen, baumbestandenen Areals abstimmt, ohne jemals Gelegenheit gehabt zu haben, dieses wertvolle Kleinod aus eigener Sicht kennenzulernen. Schwer zu verstehen, dass sich ein Großteil des Rats und insbesondere die Opposition für eine solche "Aktion Blindflug" hergegeben hat.
Wir sind davon überzeugt, dass es sich um einen einmaligen Ausrutscher handelt, der im späteren Verlauf des Verfahrens korrigiert werden kann.
Noch einmal muss betont werden, dass ein solcher Park 80 Jahre für seine Entwicklung braucht, Wohnungen aber in 2 Jahren gebaut werden können und am besten dort, wo der Boden bereits versiegelt ist.
Heute eine solch bedeutende Grünzone für ein noch so soziales Wohnbauprojekt zu opfern, ist anachronistisch und nimmt zukünftigen Generationen buchstäblich die Luft zum Atmen.
Heinz Mayer (Sprecher der BI)
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